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Kurt Schneider (1887-1967)

Kurt Schneider war ab 1946 Ordinarius für Psychiatrie an der Universität zu Heidelberg. Er gilt als einer der letzten großen Persönlichkeiten der "klassischen" Psychopathologie. Sein Hauptwerk ist die "Klinische Psychopathologie" die 1967 in der achten Auflage erschien. Schneider teilte die psychischen Störungen in 5 Gruppen ein:

Psychopathische Persönlichkeiten

Abnorme Erlebnisreaktionen

Schwachsinnige und ihre Psychosen

Körperlich begründbare Psychosen

Zyklothymie und Schizophrenie

Besonders bekannt wurde Kurt Schneider durch die Systematik der Symptome 1. und 2. Ranges bei Schizophrenie (1938). 1. Rang (fast sicher schizophren): Stimmenhören, leibliche Beeinflussungserlebnisse, Verfolgungswahn u. a. 2. Rang (nur im klinischen Zusammenhang schizophren): Ratlosigkeit, depressive Verstimmung u.a.

Kurt Schneider gilt als ein Vorbild für die Forschungsgruppen, die in den 1970er Jahren die heute gültigen Diagnose-Systeme (ICD und DSM) ausarbeiteten.

Kurt Schneider studierte Medizin und Philosophie in Tübingen. 1931 wurde er Leiter der klinischen Abteilung der "Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie" in München. An den Euthanasie-Aktionen nahm Kurt Schneider nicht teil. Er meldete sich freiwillig als Militärarzt.

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