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Vegetative Dystonie

Die Vegetative Dystonie war in den Nachkriegsjahren in Deutschland eine sehr verbreitete Diagnose. Heute würde man diese Patienten wahrscheinlich häufig als "leichte bis mittlere Depressionen mit körperlicher Symptomatik" einstufen.

Der Begriff Vegetative Dystonie wurde 1934 von einem jungen Assistenzarzt (Berthold Wichmann) der psychiatrischen Universitätsklinik Münster eingeführt. In einem Artikel für die "Deutsche Medizinische Wochenschrift" beschrieb er Patienten mit unklaren Kopfschmerzen, Schwindelgefühlen, Bauchschmerzen, Schwitzen usw. Psychische Störungen würden die Folge davon sein!!

Während der Begriff im englisch-sprachigen Raum keine Verbreitung fand, gelang er in Europa zu einiger Bedeutung. Das heute immer noch sehr beliebte Medikament Insidon wurde 1963 als "psycho-vegetativer Ausgleicher" gegen die Vegetative Dystonie auf den Markt gebracht.

Das Verschwinden des Begriffs "Vegetative Dystonie" kann postiv gesehen werden, da es zeigt, daß die Menschen offener mit psychischen Problemen umgehen können.

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