ePsy.de

Positiv-Negativ-Konzept

1980 schlug T. J. Crow eine Dichotomisierung der Schizophrenie vor. Die Typ-I-Schizophrenie umfasst Krankheitsbilder mit vorherrschen positiver Symptome (Plussymptome): gute soziale Anpassung, akuter Beginn, normales CT, gute Medikamentenwirkung und günstiger Verlauf. Die Typ-II-Schizophrenie zeichnet sich durch negative Symptome (Minussymptome) aus: schlechte soziale Anpassung, schleichenden Beginn, abnorme Hirnstrukturen, kein Ansprechen auf Psychopharmaka und schlechte Prognose.

1987 veröffentlichte N. C. Andreasen eine Ratingskala für dieses Konzept.

SANS (Scale for the Assessment of Negative Symptoms):

1. Affektverflachung
2. Alogie (Sprachverarmung)
3. Abulie (Willenlosigkeit)-Apathie
4. Anhedonie-sozialer Rückzug
5. Aufmerksamkeitsstörungen

SAPS (Scale for the Assessment of Positive Symptoms):

1. Halluzinationen
2. Wahn
3. bizarres Verhalten
4. positive formale Denkstörungen

Obwohl eine sehr umfangreiche Forschung zu diesem Konzept durchgeführt wurde zeigte sich, daß es keinen wirklichen Fortschritt in der Erklärung der Schizophrenie darstellt.

Wichtig wäre es, zu klären wieso solch ein Konzept eine so große Bedeutung in der Psychiatrie am Ende des 20. Jahrhunderts erlangen konnte.

Hans Bangen - Geschichte der medikamentösen Therapie der Schizophrenie update

ePsy.de - Psychiatriegeschichte

ePsy
Webkatalog für Psychiatrie und Psychologie